Was ist Judo
Judo ist ein japanischer Kampfsport. Mit Judo werden die körperlichen und mentalen Kräfte gestärkt. Im Judo lernen Kinder nach klaren Regeln zu raufen und zu kämpfen und können in dieser Form spielerisch die Welt um sich herum entdecken und die eigenen Grenzen und Möglichkeiten kennen lernen. Dieses Entdecken passiert auf mehreren Ebenen, u.a. sozial und motorisch.
Die Erfahrungen, die ein Kind macht, bilden eine Basis für die weitere Entwicklung. Sich bewegen zu lernen, ist ein interaktiver Prozess zwischen Mensch und Umfeld. Bewegungssituationen müssen herausfordernd sein, um zu einer weiteren Entwicklung der Grundformen der Basisbewegung beizutragen.
Jigoro Kano (1860-1938), Gründer des Judo, entwickelte ein System für körperliche Erziehung und geistige Formung. Judo: der sanfte Weg. Ein Weg, der zu Harmonie von Körper und Geist führen soll. Jigoro Kano legte dafür zwei Maxime zu Grunde: Sei-ryoku-zen-yo: maximalen Erfolg durch minimalen Aufwand, oft auch als technisches Prinzip bezeichnet. Ji-ta-kyo-ei: allgemeines Wohlergehen für die ganze Welt, auch als moralisches Prinzip bezeichnet.
Ji-ta-kyo-ei – das moralische Prinzip wird übersetzt mit «Gegenseitige Hilfe für den wechselseitigen Fortschritt und das beiderseitige Wohlergehen». Bei der Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung ist gerade dieses Element sehr zentral.
Im Wettkampf kann man sich mit anderen Judoka messen und weitere und weitere Entwicklungsschritte machen.
Warum angepasstes Judo
Bei einigen Kindern ist das Spielverhalten gehemmt oder sogar vollkommen inexistent Die Gründe dafür können vielfältig sein, sind aber oft in ihrer körperlichen, psychischen oder sozialen Situation zu finden. Wenn ein Kind wegen einer körperlichen Einschränkung in seinem Spielverhalten gehindert ist, kann dies die Fähigkeit selber zu rollen, auf alle Vieren zu gehen oder zu greifen stark einschränken.
Die Ursache liegt möglicherweise auf der biologischen-funktionellen Ebene. Die motorische Entwicklung gerät dadurch in Rückstand. Psychische Entwicklung wird jedoch von biologischem Wachstum und der damit verbundenen körperlichen Entwicklung getragen. Eine verzögerte körperliche Entwicklung kann daher auch einen negativen Einfluss auf die psychischen Entwicklung haben.
Ohne diese Theorie weiter zu vertiefen, wird klar, dass Judo, oder am Anfang die vielen Rauf- und Kampf-Spiele, gerade für Menschen mit kognitiven, motorischen und/oder sozialen Defiziten eine wertvolle Ergänzung zum Alltag darstellen und vielfältige Entwicklungschancen bieten kann.
Der Verein Swiss Adaptive Judo
Der Verein Swiss Adaptive Judo (SAJ) fördert Judo für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen mit einer Beeinträchtigung. Er kann auch andere Sportarten fördern wie zum Beispiel Selbstverteidigung. Der Verein organisiert oder unterstützt Aktivitäten, die Freundschaft, Solidarität, Inklusion und Gleichberechtigung von Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Gesellschaft fördern. Zusätzlich fördert er die soziale Eingliederung, Chancengleichheit und Gesundheit der Zielgruppe.
Zur Erfüllung des Zwecks können insbesondere Trainings, Wettkämpfe, Ausbildungen, Lager und Events unterstützt und organisiert werden. Zusätzlich kann der Verein sämtliche Aktivitäten durchführen, die für der Erfüllung des Zweckes dienlich erscheinen.
Für die Finanzierung ist der Verein auf Spenden von Gönner und Friends angewiesen.
Weitere Informationen finden Sie unter «Spenden» .